22.11.2009

Dies ist Adiel, eine eineinhalbjährige Stute von Pat.

Im Rahmen unserer Weiterbildung entwickeln wir auch junge Pferde weiter. Es ist schön zu sehen, wie die jungen Pferde dem Menschen gegenüber so positiv eingestellt sind und weich und vertrauensvoll auf die Sieben Spiele antworten.

Wenn ich mit einem neuen (dies war unsere erste Session) oder jungen Pferd spiele, versuche ich unsere Interaktion so zu gestalten, dass das Pferd möglichst oft eine positive Rückmeldung von mir erhält, auch wenn es eine Antwort gibt, nach der ich vielleicht nicht gefragt habe, z. B. wenn es eine andere Gangart wählt oder eine Aufforderung anders interpretiert. Ich könnte es auch mit "go with the flow" umschreiben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass je mehr ein Pferd in der ersten Phase des einander Kennenlernes das Gefühl hat "richtig" zu sein, desto positiver verhält es sich anschliessend. Der erste Eindruck, den wir hinterlassen, spielt eine grosse Rolle! Selbstverständlich schliesst dies respektloses Verhalten wie z.B. in meine persönliche Zone zu drängen aus.

Jedes Pferd wird mit einem Grundvertrauen (dies kann wenn wir uns richtig verhalten den Menschen einschliessen), einer natürlichen Neugierde, einer hohen Sensibilität (auch sogenannte "sture" Pferde!) und ihrer ureigenen Würde geboren. Es ist mein Ziel, mich deshalb an die folgenden Prinzipien zu halten, die denke ich vor allem bei jungen Pferden eine immens grosse Rolle spielen, und die Pat vom legendären Horseman Tom Dorrance gelernt und an uns weitergeben hat:

  • versuche immer das Vertrauen des Pferdes zu erhalten oder wieder herzustellen

  • zerstöre nie seine Neugierde

  • zerstöre nie seine Sensibilität

  • Tue nichts, was seine Würde zerstören könnte
Ich bin immer wieder beeindruckt von der Bereitschaft von Pferden, unsere Leadership trotz unserer Unvollkommenheit darin anzunehmen.