11.04.2011

Bist du Minister/in des Nein – oder Botschafter/in des Ja? Teil 2

Liebe PferdefreundInnen, hier die Fortsetzung von Teil 1 dieses interessanten Themas!

Warum "Nein" oft nicht funktioniert:

Left-Brain Pferde werden mir dir zu streiten beginnen.
Die introvertierten werden passiven Widerstand leisten und "es" oft trotzdem tun. Denk an das Pferd, das einfach weiter Gras frisst, während du dich vergeblich bemühst, seinen Kopf hoch zu bekommen. Oder das Pferd, das auf dem Zirkel nicht schneller geht als Trab, egal, was du tust. Die Extroverts werden es offen und mit Gusto tun. Mit einem Left-Brain Extrovert kann man leicht in Streit geraten, weil es die Gelegenheit ist, mit dir Dominanzspiele zu spielen. Denk an das Pferd, das dich übermütig dorthin zerrt, wo es hinmöchte, oder das nächste Mal seinen Biss etwas besser abstimmt oder einen Aufruhr veranstaltet, weil es seinen Willen durchzusetzen versucht!

Right-Brain Pferde werden Vertrauen verlieren
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Die introvertiereten können das zerbrechliche bisschen Vertrauen verlieren, das sie haben und sich in ihr Schneckenhaus zurückziehen und dich ausschliessen. Sie werden ängstlich, irgend etwas zu tun, weil sie nichts falsch machen möchten und werden bei der geringsten Kleinigkeit unsicher. Alles fühlt sich für sie bedrohlich an; schon danach gefragt werden, etwas zu tun, fühlt sich drängend und aggressiv an. Die extrovertierten stürmen einfach drauflos! Der Vertrauensverlust eskaliert zur Angst um ihre Sicherheit und sie müssen weg! Das steckt dahinter, wenn Right-Brain Extroverts durchgehen oder vor dir flüchten, sich gegen das Halfter und Seil lehnen und bei jeder Gelegenheit erschrecken.


Weisst du, wenn du „Nein“ sagst?

Es ist leicht zu erkennen, dass du „nein“ sagst, wenn du am Seil oder an den Zügeln ziehst, um dein Pferd davon abzuhalten, schneller zu werden, aber es gibt auch viele andere Situationen, in denen dein Pferd ebenfalls ein "Nein" spüren kann. Wenn es etwa nicht durch einen Engpass gehen will, oder über einen Bach, über einen Sprung oder in einen Hänger, denkst du vielleicht, dass du bloss versuchst, es zu etwas aufzufordern. Aber vom Standpunkt des Pferdes fühlt es sich an wie Zwang.

Das ist der Grund – mehr als alles andere - warum wir mehr Probleme haben als nötig. Wir haben es nicht nur mit einem Mangel an Vertrauen bei der aktuellen Aufgabe zu tun, wir haben jetzt auch grundsätzliches Widerstreben von unseren Pferden und erzeugen Kampf- oder Fluchtreaktionen weil wir so agieren! Machen wir uns bewusst, wie oft wir unbewusst „Nein“ . Erkennen wir dies, können wir es ändern.

Wie man öfter „Ja“ sagt
Du fragst dich jetzt wahrscheinlich, wo das enden wird, wenn du immer „Ja“ zu deinem Pferd sagst. Es geht nicht darum, dass du ab jetzt dein Pferd immer das tun lässt, was es will; doch du möchtest besser darin werden, Umgekehrpsychologie anzuwenden, und zu bewirken, dass dein Pferd die Aufgabe für dich tun will. Umgekehrpsychologie bedeutet, das Gegenteil von dem zu tun, was das Pferd erwartet. Die Wirkung wird dich überraschen! Es wird Kämpfe und negative Gefühle auf beiden Seiten reduzieren und das Zusammensein wird harmonischer. Einige Beispiele, was du tun kannst und warum es funktioniert:

1. Geh mit
Das ist ein Konzept aus der Kampfkunst. Statt Widerstand zu leisten und mit der Energie deines Pferdes zusammenzustossen, nimmst du die Energie, gehst mit ihr und formst sie dabei in der Richtung, in die das Pferd gehen wollte. Sagen wir, das Pferd neigt dazu, von dir wegzuziehen, wenn es geführt wird oder du Online spielst (das ist üblich bei Right-Brain Introverts, wenn sie explodieren). Alles funktioniert wunderbar und auf einmal zieht dein Pferd weg. Anders als bei Extroverts passiert das nahezu ohne Vorwarnung – bis du erkennst, wie du dies provoziert hast.


Der Minister des Nein: Du spürst das Pferd wegdriften oder sein leichtes Widerstreben, also erhöhst du den Druck auf das Seil oder verstärkst mit dem Stick, und boom – das Pferd ist weg. Tatsächlich hast du gesagt, „Nein, nein, nicht wegdriften..., komm her, bleib hier“, aber alles, was dein Pferd fühlt, ist Druck und dein Unbehagen, und das wird zur Bedrohung.

Der Botschafter des Ja fühlt den drohenden Verlust der mentalen Verbindung des Pferdes. Anstelle zu versuchen, ......Fortsetzung folgt - bleib dran!

(frei übersetzt aus der Savvy Times, August 2010, von Linda Parell)